Klingt toll? naja.. in der Theorie schon, aber die Realität ist nicht soo toll.
Am 2.Juli bin ich mit meiner Gastfamilie aus dem Deutschland-Urlaub zurück gekommen und am 3.Juli sind wir ins Strandhaus nach N gekommen - ich nenne den Ort jetzt N, weil der Name zu viel Info wäre ;-)
Wir sind am Abend von Deutschland zurück gekommen und obwohl dank der Zeitumstellung in unseren Köpfen schon mitten in der Nacht war habe ich mich mit meinen Freundinnen Elsi und Ricarda in einem Restaurant getroffen um zu reden und uns eben vor dem Sommer in N noch einmal zu sehen.
Am 3.Juli wollte ich eigentlich meine Wäsche waschen und dann packen (ich musste erst nachmittags arbeiten), aber natürlich waren beide Waschmaschinen voll mit der Wäsche meiner Hostfamily. Dann habe ich eben Schmutzwäsche eingepackt *haha*
sooooo... was packt mal also ein, wenn man für mindestens 1Monat in ein total abgelegenes Örtchen am Meer fährt?? Natürlich NICHT das Kindle-Ladekabel (Kindle ist ein E-Book das ich mir dieses Jahr gekauft habe) und auch NICHT das tolle Filmschnitt-Buch das mir meine Mama zum Geburtstag geschenkt hat... :-/ 2 Dinge die ich hier SEEEEHR vermisst habe. Vor allem, weil mein Kindle schon nach dem Deutschland-Urlaub fast keinen Akku mehr hatte...
In meinem Zimmer in N habe ich kein Internet. In anderen Teilen von Haus schon, aber NICHT in meinem Zimmer :-/
Der 4.Juli in Boston war anscheinend ein meeeeega aufregender Tag - sehr viel los... In N allerdings gab es eine lahme Parade.. Hauptsächlich Familien mit kleinen Kindern und Pensionisten.
Beim anschließenden Eisessen am Strand wurde mir dann Charlotte vorgestellt, die Babysitterin, die mir im Sommer mit den Kindern helfen würde - davon wusste ich davor auch nichts ^^
Am Abend des 4.Julis gab es ein Cook-out am Main-Beach (der Strand wo am meisten los ist) und anschließend noch ein Lagerfeuer und Feuerwerk. Als die Kinder nach Hause gingen blieb ich alleine am Main-beach und versuchte "Freunde zu finden" bzw. Leute anzusprechen die mich ansahen als ob ich von einem anderen Planeten kommen würde.
Charlotte war immer von Donnerstag bis Sonntag in N und Montag bis Mittwoch in Boston (sie hatte da ein Praktikum) also haben wir immer 4Tage die Woche zusammen gearbeitet. Sie ist in meinem Altern und kommt aus Frankreich. Ihre Familie (15Leute) verbringt jedes Jahr den ganzen Juli zusammen in N. Ich habe mich von Anfang an gut mit ihr verstanden und war auch sehr froh darüber mal wieder Englisch zu sprechen (in meiner Gastfamilie spreche ich ja hauptsächlich Deutsch).
Hier in N gehen die 3älteren Kinder jeden Vormittag (Mo-Fr) in ein Camp. Sie gehen um 9 hin und kommen (Mo-Do) um 2 und am Freitag um 12Uhr zurück. Wie in Boston hat auch hier Melba (Haushälterin) jeden Vormittag die Zwillinge, also habe ich Vormittags frei :-)
Als nach ca. 2 Wochen in N Oma und Opa zu besuch kamen hatte ich ENDLICH einmal einen Tag frei (ich habe nur ca. 1 Stunde vormittags gearbeitet)
Das System mit dem Arbeiten hier ist nämlich, dass ich ohne freie Tage durch arbeite und meine Hostmum sich notiert wie viele Tage ich nicht frei bekommen habe und ich diese dann nach 1Monat in N verwenden kann um für ein paar Tage nach Boston zu gehen.
An meinem freien Tag habe ich mit meiner Familie geskyped, gelesen, gechillt und war auf einer Cocktailparty bei Charlottes Familie. Da habe ich ihre ganzen Verwandten und ein paar Nachbarn kennen gelernt. Die Menschen in N sind seeehr freundlich und Charlottes Familie hat mich anscheinend auch gleich sympathisch gefunden, denn als die Party vorbei war haben sie mich eingeladen zu bleiben :-) Wir haben dann noch ein Kartenspiel gespielt, getanzt, gegessen und sind um halb 12 schwimmen gegangen!
Ein ganz beliebtes Thema bei der Cocktailparty war mein Talent beim Pfannenwerfen.
Erklärung: an dem Vormittag von meinem freien Tag gab es am Mainbeach ein Pancake-breakfast zu dem jeder kommen konnte (5$ pro person). Anschließend konnte man bei 3 Spielen mitmachen. Charlotte und ihre Schwester haben mich dazu überredet bei einem davon mitzumachen - Pfannenwerfen.
Man musste 2 schwere Pfannen so weit werfen wie möglich. Nur Frauen durften mitmachen und es sieht viel einfacher aus als es ist. Trotz allem war ich wirklich nicht schlecht. Ich kam zwar nicht unter die Top 3, aber ich war zufrieden mit meiner Leistung :-)
Am Abend haben alle davon geredet, dass ich seeehr gut war und wenn ich die, wenn ich die nächsten Jahre auch mitmachen würde, gute Chancen hätte zu gewinnen! :D
Dieser Tag war wirklich toll!
N ist auch wirklich sehr schön! Direkt am Strand zu sein ist toll und alles aber (wie mein Titel schon sagt) ich fühle mich wie in einem goldenen Käfig. Auch wenn es hier total schön ist, ich bin eingesperrt.
Meine Gastfamilie gibt mir ja das Auto nicht (nicht in Boston, nicht in N) und ohne Auto kann man hier nichts machen. und wenn ich nichts sage meine ich GAR NICHTS.
Einmal wollte ich zu einem Geldautomaten fahren, weil ich kein Bargeld in N hatte und das Gefühl einfach nicht mochte... Also habe ich mich einmal an einem Morgen auf mein Fahrrad geschwungen und bin losgefahren. Ich wusste in welche Richtung ein kleines Örtchen liegt... Aber mit dem Fahrrad ist das schon eine längere Strecke als mit dem Auto. Als ich endlich das Örtchen erreicht hatte habe ich einen Mann, der gerade vorbei gelaufen ist, gefragt wo ein Geldautomat oder eine Bank sei. Seine Antwort war: "Hier ist keiner... Aber wenn du diesen Hügel rauf fährst, dann nach rechts abbiegst, rechts an einer Kirche vorbei, den nächsten Hügel hoch und dann eine Weile geradeaus fährst sollte eine Bank sein."
Sooooo... also bin ich los gefahren... Es war ziemlich heiß und die 2Hügel hatten es in sich.. Ich wollte schon umdrehen und zurück fahren, als ich ENDLICH eine kleine Bank sah. JIPPIIIIE! Damit ich den restlichen Sommer nicht mehr so weit fahren müsste habe ich mir gleich genug Geld geholt :-)
Dann die ganze Strecke wieder zurück...
Alles in allem war ich 1,5Stunden unterwegs und habe insgesamt 16Kilometer zurück gelegt!!! :D
Ich glaube ich bin noch NIE so weit mit dem Fahrrad gefahren!!!
Ohne Auto ist man hier in N echt verloren bzw. (wie gesagt) eingesperrt...
In meiner 3.Woche hier in N hatte meine Hostmum abends Freundinnen zu besuch.
Ich habe die Jungs ins Bett gebracht, Charlotte war noch in Evas Zimmer, als ich eigentlich in mein Zimmer gehen wollte um wie jeden Abend zu chillen und TV zu schauen, da kam meine Hostmum mit einer ihrer Freundinnen und sie erzählte mir, dass sie eine Nanny hätte, die 20 wäre und auch keine Freundinnen in N hat. Sie haben mir den Vorschlag gemacht, dass sie die Nanny anruft um sie zu fragen, ob sie sich mit mir treffen möchte.
Diese hat dann zugestimmt und stand wenig später vor meiner Tür :D Charlotte hatte mich bevor sie gegangen ist noch zu ihr nach Hause eingeladen und auch gesagt, dass ich die Nanny mitbringen kann.
Die Nanny heißt Sierra und kommt von Oregon - Westküste der USA.
Sie ist auch hier für 1Jahr und ihre Hostfamily wohnt wenn sie nicht in N ist nicht weit von Boston entfernt :D
Wir haben uns gleich gut verstanden und zu 3t (mit Charlotte) hatten wir einen sehr tollen Abend :-)
Sierra und ich haben dann noch Handy-Nummern ausgetauscht und gesagt, dass wir uns auf jeden Fall öfter treffen sollten! (und das nicht nur, weil Sierra ein Auto hat!!)
Wir waren dann einmal zusammen im Kino um Batman zu sehen und sind zu "The Olive Garden" gegangen um was zu essen.
Am 2.August war es endlich so weit!!! Nach 1 ganzen Monat in N durfte ich nach Boston!!! für 4 ganze Tage!!!!!! :D Da war es mir auch egal, dass ich um 5:45Uhr morgens abgeholt wurde.
In Boston angekommen habe ich Klavier gespielt, war zu Mittag lecker essen und habe meine Haare schneiden lassen (das wollte ich eigentlich schon vor dem Deutschland-Urlaub erledigen!!!).
Abends sind meine Freundinnen Elsi und Ricarda zu mir gekommen :D Ich hatte sie sooo vermisst!
Wir haben dann (mehr oder weniger) spontan bei CVS eine Tönung für meine Haare gekauft, weil die mir einfach zu blond waren.
Ich wollte ein braun mit rot-stich haben, aber mehr oder weniger aus Versehen haben wir ein rot mit braun-stich gekauft xD
Sieht aber seeeeeeeehr gut aus!!! :D
Am Freitag sind wir 3zusammen mit einem AuPair-Kind (Baby) von Ricarda zu einer Mall gefahren um zu shoppen. Wir hatten einen erfolgreichen shoppingtag und sehr viel Spaß!
Auch die restlichen Tage mit meinen Mädels waren sehr toll :-) Am Sonntag war ich mit Ricarda im Kino um 3 Filme hinter einander zu sehen - Brave, Step Up Revolution 3D und Spiderman 3D wenn wir vom Sleep-over, das die Nacht davor war, nicht so müde gewesen wären wären die 3Filme hinter einander kein Problem gewesen... Aber es ging schon ;-)
Am Montag Morgen musste ich leider, leider wieder zurück nach N.
Meine Hostmum ist ein bisschen erschrocken als sie meine Haarfarbe sah, hat aber nicht so gewirkt als ob es ein großes Problem wäre... Die Zwillinge haben mich ganz lange angesehen ohne was zu sagen und auf einmal hat einer von ihnen mich umarmt :)) das war soooo süß!!!
Anscheinend gefällt es ihnen. :D
Die 3anderen Kinder waren auch ein bisschen geschockt... Sie finden aber alle 3, dass es besser aussieht als das Lila das sie von Bildern kennen.
Ich bin total happy mit der Farbe und werde sie mir wahrscheinlich wieder gleich tönen wenn sie zu blass wird.
Jetzt bin ich schon wieder ein paar Tage hier...
Ich fühle mich sehr eingesperrt in N. Sierras Gastfamilie geht auch wieder zurück und ich bin wieder alleine hier.
in 3Wochen bin ich hier weg. Das ist alles an das ich denke. Ich vermisse meine Freiheit in Boston. Ich vermisse meine 2Mädels. Ich vermisse mein Zimmer da. Ich vermisse so vieles.
Aber es sind ja nur noch 3Wochen.
Ich hoffe euer Sommer ist toll! :-))
Danke fürs lesen!
Klara
Achja!! mein 5-jähriger hat vor ca. 2 Wochen gelernt wie man ohne Stützräder Fahrrad fährt :D er ist sehr stolz darauf und es ist toll so einen Schritt in der Entwicklung eines Kindes mitzuerleben :-)


